Was waren das für lange Wochen! Mit viel Arbeit, Emotionen und Abschieden. Und auch wenn man sich über jeden Auftrag freut, so war die Vielzahl der Trauerreden doch im Winterhalbjahr wieder einmal kräftezehrend. Vor allem für das Herz. So viele Tränen, so viele emotionale Geschichten, die es zu erzählen gab. Die Trauergespräche sind immer eine große Herausforderung, doch sie sind auch meine Lieblingsstunden. Egal ob man die Menschen kannte oder nicht. Es ist so tröstlich, wie wertschätzend Familien, Kinder, Angehörige, Freunde und Kollegen oft über den Verstorbenen sprechen, sich zurück erinnern. Ja - dabei sogar lachen müssen. Wie schöne Storys aus diesen Leben die Runde machen. Dafür muss man dankbar sein, und Lachen sei erlaubt – oft nur zwischen zwei Tränen.
Nun ist es Frühling geworden. Ich durfte so viele neue Friedhöfe, Friedwälder und Trauerhallen kennen lernen, arbeite auch mit neuen Bestattungsunternehmen zusammen in der Region um Kamenz. Danke für das Vertrauen! Manchmal führte mich eine Rede auch bis in die Oberlausitz oder nach Dresden. Manchmal auch in ein Partyzelt oder nur auf einen Berg - mit Blick ins Weite… Trauer hat so viele Gesichter. Und ich bin so froh, meinen Kunden die Chance zu bieten, ihr Gesicht dabei nicht zu verlieren. Und denen, die plötzlich nicht mehr da sind, einen würdigen, schönen Abschied zu gestalten.
Es ist gerade leicht ruhiger geworden, denn der Frühling ist da. Sonne, Wärme, Hoffnung… Und zwischendurch doch wieder der ein oder andere Schicksalsschlag. Der Tod fragt leider nicht.
Um es mit Ina Müller zu sagen: „Grad noch nahm unser Leben seinen Lauf, plötzlich bäumt es sich auf. Und verstummt…“
Ich wünschen Euch allen einen wundervollen Sommer. Zum Genießen, zum Nachdenken, aber vor allem zum Fröhlichsein, Erinnerungen schaffen und zum LEBEN!