Zurzeit sieht es auf den Friedhöfen wunderschön aus – das bunte Laub, der beginnende Winter, das vergehende Leben verstärken noch einmal die Momente des Abschieds. Dabei empfinde ich die Tristesse keineswegs beklemmend. Abschiednehmen bei Regen, etwas Nebel, der niedrig stehenden Sonne – das hat auch etwas Besonderes. Und so oft kommt genau im Moment des letzten Dankes am Grab noch einmal die Sonne heraus.
Das wirkt jedes Mal wie ein kleiner Gruß des Verstorbenen, der sehr tröstlich sein kann. Auch in Pulsnitz, wo ich übrigens ein erstes Mal eine Trauerrede halten durfte, wirkten diese wundersamen Naturgewalten wieder einmal wie bestellt.
Abschiednehmen ist immer schwer, keiner von uns ist gut darauf vorbereitet. Doch in einer schönen Gemeinschaft, einem tapferen Familienverbund und mit vielen Freunden und Bekannten, die extra gekommen waren, um dem 93-Jährigen die letzte Ehre zu erweisen, wurde es einem leichter ums Herz.
„Vielleicht ist Trost gar nicht das Ziel, sondern der Weg? Und vielleicht ist Trauer gar kein Schmerz, sondern die Linderung…“
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